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Dienstag, 14. Mai 2019

Willisauer Meeting mit neuem Teilnahmerekord 

Das 47. Willisauer Meeting war wie schon so oft in der Vergangenheit von Regen und Wind geprägt. Dementsprechend blieben Topleistungen aus. Géraldine Ruckstuhl setzte sich im Vierkampf der Frauen souverän durch.

An Topleistungen war am Samstag nicht zu denken. Regen und teilweise sehr starke Windböen machten den zahlreich angereisten Athleten das Leben schwer. Dennoch kamen die Zuschauer in den Genuss von spannenden Duellen und mutigen Auftritten. Im Vierkampf der Frauen waren mit Géraldine Ruckstuhl (STV Altbüron), Caroline Agnou (Satus Biel) und Annik Kälin (AJTV Landquart) die zurzeit besten Mehrkämpferinnen des Landes am Start. Vor dem Hürdenlauf regnete und windete es stark – keine idealen Bedingungen für Topzeiten. Eher überraschend konnte sich Géraldine Ruckstuhl in 14.16 Sekunden vor den stärker eingeschätzten Caroline Agnou (14.17) und Annik Kälin (14.24) durchsetzen.  «Vor dem Start war es richtig kalt und nass. Auf die erste Hürde hin lief ich sehr gut und war ganz verblüfft darüber. In der Folge machte ich einige Fehler. Gegen Ende konnte ich dann noch etwas aufholen und den Lauf sogar gewinnen, was mir sehr viel bedeutet», so Géraldine Ruckstuhl. Mit dem Hochsprung folgte einer der Paradedisziplinen der Altbüronerin. Ziel war es, den Anlauf zu testen und möglichst viele Sprünge zu absolvieren. So stieg sie bei der Höhe von 1.60 ein. «Der Anlauf hat sich sehr gut angefühlt. Die Bedingungen waren nicht einfach, weshalb ich mit der übersprungenen Höhe von 1.75 sehr zufrieden sein kann. Kam hinzu, dass ich in Willisau aufgrund meines langen Anlaufes auf dem Rasen anspringen muss. 1.78 riss ich knapp.» Für die U23-Europameisterin Caroline Agnou gingen 1.63 in die Wertung ein, für Annik Kälin 1.66.

Fabian Steffen muss den Fünfkampf vorzeitig beenden

Beim Kugelstossen zeigten sich dann ein paar Sonnenstrahlen. Mit 13.50 und 13.66 Meter zeigte Géraldine Ruckstuhl konstante Stösse. Den dritten Versuch übertrat sie leicht. «Leider habe ich die Kugel nie richtig getroffen, weshalb noch viel mehr drin liegt. Insgesamt gehen die Weiten in Ordnung.» Besser war an diesem Tag nur die Bielerin Caroline Agnou, welche die vier Kilogramm schwere Kugel 13.86 Meter weit stiess. Im abschlissenden 150-Meter-Lauf erwischte Géraldine Ruckstul einen ganz schlechten Start. «Ich war noch gar nicht richtig bereit, als geschossen wurde. Trotz Gegenwind konnte ich dann aufdrehen, aufholen und sogar eine persönliche Bestzeit aufstellen.» Diese steht neu bei 18.63 Sekunden, womit die 21-Jährige die drittbeste Zeit aller Mehrkämpferinnen aufstellte. Im Vierkampf setzte sie sich mit 3'540 Punkten klar vor Caroline Agnou (3’374 Punkte) und Annik Kälin (3’294 Punkte) durch. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wettkampf und dem Sieg vor der starken Konkurrenz. Der Fahrplan Richtung Götzis stimmt. Das Wetter war sehr kräftezehrend und dennoch eine gute Vorbereitung für andere Wettkämpfe. Auch an einem Grossanlass kann es regnen oder winden. Trotz dem schlechten Wetter waren sehr viele Zuschauer vor Ort, was mich sehr gefreut hat.» Bei den Männern, welche in Wilisau einen Fünfkampf absolvierten, setzte sich U20-WM-Bronzemedaillengewinner Simon Ehammer (TV Teufen/ 3'679 Punkte) durch. Nicht nach Wunsch lief der Wettkampf hingegen für Fabian Steffen. Der Grossdietwiler verletzte sich im Hochsprung am Knie und versuchte den Wettkampf danach fortzusetzten. Auf den abschliessenden 300-Meter-Lauf musste er in der Folge jedoch verzichten. Ob er in einer Woche am Mehrkamfpmeeting in Landquart an den Start gehen kann, wird er spontan entscheiden.

Verwindete 1000-Meter-Rennen

Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen waren die Bedingungen über 1'000 Meter alles andere als ideal. Bei den Männern sorgte Roland Christen 400 Meter lang für’s Tempo. In der Folge setzte sich Topfavorit Jonas Schöpfer, dicht gefolgt vom Bieler Reto Ramseier an die Spitze und lief den Sieg in einer eher mässigen Zeit von 2:28.72 Minuten nach Hause. Reto Ramseier folgte in 2:29.44 Minuten. Die zweite Serie entschied der Schötzer Simon Schüpbach in 2:33.43 Minuten für sich. Auch den Frauen machte der starke Wind zu schaffen. Da keine Pacemakerin gefunden werden konnte, sprachen sich die Konkurrentinnen im Vorfeld ab. Sabine Bonvin (Athle.ch) führte das Feld rund 300 Meter an, ehe die Einheimische Seline Scherrer die Führung übernahm. Von der Spitze weg kontrollierte sie das Rennen und konnte diese Position bis ins Ziel verteidigen. Mit 2:53.86 Minuten blieb sie etwas mehr als drei Sekunde über ihrer Bestzeit. «Ich bin glücklich, dass ich die Freiluftsaison mit einem Sieg vor dem Heimpublikum starten und das Rennen von der Spitze weg gewinnen konnte. Zeitlich habe ich mein Ziel aber nicht ganz erreicht und hoffe, dass ich mich nun von Rennen zu Rennen steigern kann» so die Willisauerin. Ihre Schwester Michelle Scherrer sorgte in der zweiten Serie ebenfalls lange Zeit für’s Tempo, was sehr kräftezerrend war. In 3:08.10 stellte sie dennoch eine neue Freiluftbestzeit auf. Ebenfalls mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen hatte Céline Schwarzentruber. Die 21-Jährige will sich diesen Sommer im Weitsprung für die U23-Europameisterschaften in Schweden qualifizieren. An ihrem Heimmeeting war sie über 100 Meter sowie im Weitsprung am Start. Über 100 Meter herrschte ein Gegenwind von 2.7 Meter pro Sekunden. «Der Start war nicht optimal, dafür lief es mir hintenraus super. Mit der Zeit sehr von 12.35 Sekunden kann ich aufgrund des starken Windes zufrieden sein.» Gar nicht nach Wunsch lief es hingegen im Weitsprung. Trotz Wind und Kälte war der Anlauf konstant, jedoch fehlte die nötige Explosivität beim Absprung. So gingen eher mässige 5.51 Meter in die Wertung ein. Im Sprintcup der Frauen setzte sich Corina Grünenfelder (TV Wohlen AG) durch, bei den Männern hiess der Sieger Joel Schüpbach (LAR Satus Oberentfelden). Nicht am Start war verletzungsbedingt Raphael Huber (STV Wilisau).

Lena Bussmann nahe an der EYOF-Limite

Diverse Nachwuchsathleten aus der Region stiegen in Willisau ebenfalls in die neue Saison ein. Überragen war dabei einmal mehr Lena Bussmann vom organisierenden STV Willisau. Die Hochsprungspezialistin möchte sich in diesem Jahr für’s EYOF qualifizieren, wofür eine Höhe von 1.73 gefordert ist. Am Samstag übersprang sie 1.70 Meter. «Zuhause die Limite zu überspringe, wäre sehr cool gewesen. Dennoch bin ich mit meinem Saisoneinstieg sehr zufrieden. Der starke Wind war etwas ungewohnt.»