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Dienstag, 17. April 2018

Eine hochdotierte Gruppe von einem guten Duzend Zischtigsgrüppelern mit tierischer Verstärkung machte sich am Osterdienstag auf den Weg nach Sursee um die Eishalle um das mit Spannung erwartete Finalspiel zu bestreiten. Dort trafen wir noch auf die von Kudi aufgebotene fliegende Verstärkung und so stand einem spannenden Finale nichts mehr im Weg. Leider mussten beide Mannschaften ohne Trainer an der Bande antreten, waren doch die beiden Coaches, Wjatscheslaw Arkadjewitsch Bykow und Andrei Walentinowitsch Chomutow vor kurzen mangels Erfolges mit ihren Teams entlassen worden.
Nach einer kurzen Trainingsphase konnte es los gehen. Die Spieler der beiden Teams schenkten sich gar nichts und so flog der eine oder die andere manchmal fast wie von Geisterhand wie ein Torpedo waagrecht übers Eis. Es wurde hart gefightet und so manche gehässigen Blicke wurden ausgetauscht.
Beinahe wäre es zudem zu einer Schlägerei gekommen, wurde doch Benji White von seinem Gegenspieler Heinie Urto arg provoziert. Nomen est omen, heisst doch „L`urto“ auf italiensch nicht mehr und nicht weniger als „Der Schlag“. Jeder andere hätte in dieser Situation das Faustrecht gelten lassen, nicht aber der weise White. Während Urto die Fäuste ballte, um primitiv zuzuschlagen, schnappte sich White den Puck und raste auf das gegnerische Tor zu. Die Verteidigung zitterte vor Angst dann holte White zum vernichtenden Schlag aus – doch oh weh – was musste er da feststellen—der Puck war gar nicht mehr auf seinen Schläger. Nur zu gerne liess sich White nach dieser Szene durch einen Kameraden auswechseln.
Das Spiel wogte hin und her und war an Spannung kaum zu übertreffen. Die zahlreich erschienenen Zuschauer, die Eishalle war beinahe ausverkauft, mussten ihr Kommen wahrlich nicht bereuen und bekamen einiges geboten für ihr Geld. So durften sie etliche Male Augenzeugen von ach so gerne gesehenen üblen Fouls werden. Vor allem Nicole Kneebreaker geizte nicht mit unfairen Aktionen. Drei, vier Male blieben ihre Gegenspieler auf der Strecke oder besser gesagt auf dem Eis liegen. Sie machte ihrem Namen wahrlich alle Ehre. Ganz anders ihre übrigen weiblichen Mitspielerinnen und Gegnerinnen. Diese fielen viel mehr durch Grazie auf, mit welcher sie übers Eis fuhren, ja fast schwebten. So erarbeiteten sie sich auch manche gute Chance.
Mehr und mehr entbrannte ein erbitterter Kampf um den gar so prestigeträchtigen Sieg.
In der Pause äusserte der hochdotierte, frisch von den Oklahoma Devils transferierte Orlando Moerpfsky, welcher seine Leistung leider nicht ganz abrufen konnte, harsche Kritik am Eismeister. Seiner Meinung nach hatte dieser die Spielfläche viel zu glatt präpariert. „Auf so eine crazy slithering surface kannst Du ja keine Kontroll over die Schlittelschuhe have“, sein lakonischer Kommentar, als ihn ein Reporter nach seinem Eindruck über den Spielverlauf in den ersten beiden Drittel fragte. Aber Moerpfsky war nicht der einzige der einen rabenschwarzen Tag eingezogen hatte. Auch Anthony Riser, von seine Fans liebevoll „The Steiger“ genannt, konnte sich in allen Dritteln kaum in Szene setzen.       
Am Ende konnte sich dann die blaue Mannschaft hauchdünn mit etwa 6:1 über den Schlusspfiff retten, ohne in die overtime zu müssen.

Das Schönste an diesem Finalabend war allerdings nicht das Spiel, sondern die Szenen nach dem Spiel. Hatten doch die beiden Team gerade noch erbittert gegen einander gekämpft, sassen sie jetzt gemeinsam friedlich, ja geradezu freundschaftlich an einem Tisch und genossen miteinander das eine oder andere isotonische Getränk, um die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen.
Ein großer Dank gebührt Kudi für die tadellose Organisation, den wahrlich willigen Spielern, den Zuschauern, den großzügigen Sponsoren und allen Betreuern die zum Gelingen dieses einmal mehr tollen Zischtigsgruppen-Abends beigetragen haben.


Im Namen der Zischtigsgruppe
Beni Wyss

Impressionen